Immer wieder erreichen mich Absagen, wenn es um meine Lieblingsbeschäftigung seit fast 40 Jahren handelt: Innovationen in geeigneter Weise zu beschleunigen; erfolgreiche Methoden, Organisationen und dergleichen mehr in Unternehmen hineinzutragen. Warum etwas ausprobieren, wenn man weiß, wie es geht?
Nun steht man bei Automotive (Unternehmen der Branche der Autobauer) oder im Anlagenbau oft vor verschlossenen Türen. Das Argument: Man hätte zu wenig Erfahrung in der Branche.
An der Stelle wundert es mich, daß die Branche überhaupt noch existiert. Ich meine, ich will doch kein Auto bauen (wobei meine Seifenkiste früher schon der Knaller war). Ich will in diese Branche Technologie hineintragen, die diese Branche bis auf den heutigen Tag falsch einschätzt. Sonst hätte es Dieselgate nicht gegeben. Einem Softwareexperten ist schon immer klar, Betrugssoftware im Auto sind millionenfache Betrugsbeweise, die in der Öffentlichleit herumfahren. Also kann die Idee ja nur von den in diesen Fragen unbeleckten Autobauern und deren in Software offenbar nicht versierten Softwareingenieuren stammen ?!.
Damit versteht man die Ablehnung von Softwareexperten, die nicht in der Automotive-Branche zuhause sind.
Ich verstehe aber immer noch nicht, wieso Softwareexperten ein Auto bauen sollen. Sie bauen doch nur Steuerelemente und steuern verschiedene Aktoren. Natürlich über den CAN-Bus. Ist doch klar. Gerne auch nach Methoden von AutoSAR. Eine von vielen Rahmenwerken, die man als Softwareexperte kennt. Das Umfeld, für das die Software gebaut wird, ist eigentlich relativ egal (und für Physiker leicht "erlernbar")! (Das stimmt im IT Umfeld nur bedingt. SAP HR ist anders, als SAP PP. Da würde ich dann schon eher..... Das ist aber beim Auto schlicht nicht der Fall.)
Der Abschnitt für Experten (alle Anderen bitte nicht lesen!):
Die Autobauer wie Benutzer haben doch alle vor Hacking Angst. Was, wenn man die Software auf Basis von anderen Prozessorarchitekturen bauen würde, als der Von-Neumannschen? Da sich die Verfahrensweisen der Entwicklung für einzelne Prozessorarchitekturen nicht wesentlich voneinander unterscheiden, wäre es doch durchaus eine wichtige Frage, ob es eine Prozessorengeneration geben sollte, bei der eben nicht Datenbus und Steuerung zusammenfallen. Nach oben angedeutetem Denkmuster ist wahrscheinlich, warum der Ansatz nicht verfolgt wird.