Rechtsunsicherheit Scheinselbständigkeit

Donnerstag, 29 Januar 2015 13:32 geschrieben von 
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Freiberufler behandeln Themen, die sich mit der Auffassung zur Auftragserledigung von Festangestellten oft erheblich unterscheiden.

Ich habe Aufgaben erledigt, die Festangestellte nicht bearbeiten wollen. Der Festangestellte hat berechtigte Sorge um seine Karriere.Es gibt merkwürdige Vorgesetzte.


Nun sorgen Juristen von Konzernen dafür, dass Freiberufler nicht mehr beauftragt werden dürfen, es sei denn, sie sind bei einem anderen Unternehmen festangestellt. Das Prinzip heißt Arbeitnehmerüberlassung. Trotz allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz. Hier ist klar, dass eine Abwägung Schieflage erzeugt: Der Freiberufler ist wegen der Rechtsunsicherheit zur Scheinselbständigkeit teurer als eine Strafe wegen Verstoß gegen das EU-Recht.

Im Grunde ist das nur deshalb so, weil es die Regierungen bisher nicht geschafft haben, das Scheinselbständigkeitsgesetz so zu formulieren, dass es Rechtssicherheit bietet.

Weitere Vereinfachungen in den Rekrutierungsprozessen führen dazu, dass in Konzernen keine Fallunterscheidungen vorgenommen werden. So ist zum Beispiel ein im Handelsregister eingetragenes Unternehmen mit seinem Vollkaufmann eigentlich anders zu behandeln.

Ich frage schlicht: Wann korrigiert die Regierung diesen Mißstand? Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wirbt auf der einen Seite mit finanzieller Unterstützung zur Selbständigkeit. Auf der anderen Seite versäumt es Rechtsklarheit, das die Investitionen auch lohnenswert sind. Wer löst diesen Widerspruch auf?

Faktisch geht das an die Altersrücklagen, denn je größer der Anbietermarkt ist (weil die Konzerne von diesem Markt keinen Gebrauch machen), umso weniger kann ein angemessener Umsatz verhandelt werden. Das ist insbesondere auch für die Menschen schlecht, die von Großkonzernen freigestellt worden sind, denn die haben im Grunde null Chancen.
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Michael Schmid

Ich bin Inhaber der Firma it-dialog e.K. und entwickle seit 30 Jahren Produkte und leite seit 25 Jahren Projekte im Umfeld IT, Telekommunikation und Unternehmensorganisation, gerne auch als Interim Manager. Meine Erfahrung kombiniert mit Ereignissen der Gegenwart beschreibe ich journalistisch als Zeitzeuge; gerne über Dinge, die aus meiner Sicht auch besser laufen könnten. Ich hoffe auf Interessenten und Diskutanten

Webseite: www.it-dialog.com

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