Scheinselbständige Scheinangestellte

Freitag, 12 Juli 2013 10:18 geschrieben von 
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Stellt man sich nicht zu Recht die Frage, ob es auch Scheinangestellte gibt? Das wäre doch mindestens eine gerechte Sache oder? Nun, es war ja glaube ich auch, ein auf Schein bedachter Bundeskanzler, ich nenne ihn mal der Einfachheit halber den Scheinbundeskanzler, der die Sicherheit für die Angestellten erhöhen wollte indem er den Fall verhindern wollte, dass einem Mitarbeiter gekündigt wird und er hintendrein über eine Scheinfirma zu geringeren Bezügen wieder an seinem alten Arbeitsplatz erscheint.

 

Damit hier keine Zweifel aufkommen: Wir sind durchaus der Ansicht, dass es nicht in Ordnung ist, Angestellte rauszuschmeissen und sie hintendrein über eine Zeitarbeitsfirma zu Dumpinglöhnen wieder zu beschäftigen. Dem muss natürlich ein Riegel vorgeschoben werden. Aber wieso  kann es nur Riegel geben, die echte Freelancer behindern? Wie tief muss man als Politiker sinken, um diesen einfachen Zusammenhang nicht einfach lösen zu können? Wieso kümmern sich Politiker nicht darum? Wissen Sie was Herr Bundeskanzler Schröder gemacht hat? Er hat in Ermangelung von Freelancern für unseren IT-Job die Deutsche Greencard (2000) ins Leben gerufen. Also ich nenne sowas pervers. Den Freelancern Schwierigkeiten machen und sie dann auch noch in den Wettbewerb mit Indern bringen (ich war in Indien um dieses Geschäft anzukurbeln; es ging aus einer Reihe von Gründen nicht. Ein Inder hatte damals 100 Euro Monatslohn)

Nun hat der Einkauf der Firma, die schon wieder unter dem Verdacht steht, ihre Marktmacht missbraucht zu haben, völlig unwissentlich seiner Marktmacht aber mit einem gigantischen Justitiariat im Hintergrund über Agenturen Freelancer eingekauft und mit Aufgaben den Aufgaben betraut, für die deren Festangestellte eher weniger zur Verfügung stehen. Achtung: Ich meine nicht den Job des Kloputzers, sondern Jobs, bei denen geistige Flexibilität nötig ist. Ich habe mehr als einmal die Frage gestellt, weshalb die eine oder andere Tätigkeit nicht mit Festangestellten besetzt sei und immer die Antwort bekommen, dass sich Festangestellte für diese oder jene Tätigkeit nicht zur Verfügung stellen würden.

Wir halten also fest: Das Heer der festangestellten Einkäufer der Telekom ist nicht dazu in der Lage, über Jahre das vom Scheinbundeskanzler eingerichtete Hemmnis wegzubringen um damit Schaden von ihrem Brötchengeber abzuwenden? Das sind Scheinangestellte!

Nachdem nun am Montag, 1.7.2013 kaum Externe bei P&I in Darmstadt trotz bestehender Verträge Zutritt bekommen haben und das Parkhaus dementsprechend leer war, sitzen wieder die Langschläfer im Einkauf bei der Deutschen Telekom mit den Agenturen zusammen und das Spiel geht von vorne los: Es werden wieder Scheinselbständige von Scheinangestellten beauftragt. Denn es hat sich weder das Gesetz noch sonst irgendwas wesentliches geändert.

Sie verstehen also den Unterschied zwischen scheinselbständig und scheinangestellt?

  • Der Scheinangestellte macht seinen Job widerholt nicht richtig (der Angestellte natürlich schon!)
  • Der Scheinselbständige darf nicht arbeiten obwohl er will und/oder wird in einen Arbeitsvertrag gezwungen

Deutschland will wahrscheinlich keine Selbständigen mehr, höchstens Inder oder Scheinangestellte.

Wenn das o.a. Beispiel das einzige Beispiel wäre, bei dem man den heutigen Einkauf der Deutschen Telekom hinterfragen könnte, ist es aber nicht.

 

Gelesen 11278 mal Letzte Änderung am Sonntag, 13 Juli 2014 18:47
Michael Schmid

Ich bin Inhaber der Firma it-dialog e.K. und entwickle seit 30 Jahren Produkte und leite seit 25 Jahren Projekte im Umfeld IT, Telekommunikation und Unternehmensorganisation, gerne auch als Interim Manager. Meine Erfahrung kombiniert mit Ereignissen der Gegenwart beschreibe ich journalistisch als Zeitzeuge; gerne über Dinge, die aus meiner Sicht auch besser laufen könnten. Ich hoffe auf Interessenten und Diskutanten

Webseite: www.it-dialog.com

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